Dissoziation ist ein psychischer Zustand, der sehr unangenehm ist, weil wir dann keine gute Verbindung zur Welt haben. Alles fühlt sich taub an, wir wissen nicht, was wir wollen, fühlen uns abgeschlagen, können nichts entscheiden, weil wir nicht fühlen können. Es kann auch zu einem Gefühl des Schwebens kommen, weil wir keine Bodenhaftung mehr haben und keine Verbindung zu uns selbst.
Zu diesem Zustand kommt es, wenn wir nicht verarbeiten können, was gerade auf uns einströmt. Unser System schützt uns dadurch, dass es sozusagen unser Gefühl abschaltet, damit es uns nicht überwältigt. Daher ist Dissoziation etwas sehr Sinnvolles.
Es fühlt sich nur leider nicht angenehm an, weil es sich anfühlen kann wie ein inneres Gefängnis, und der Zustand hört nie wieder auf. Doch wie alles im Leben, so geht auch dieser Zustand vorüber.
Dinge, die helfen können, ist alles, was uns in den gegenwärtigen Augenblick bringt: Kalt duschen, barfuß laufen, spazieren, mit jemandem sprechen, der uns emotional unterstützen kann und uns versteht, etwas essen, angenehme Musik hören. Was uns in den gegenwärtigen Augenblick bringt, ist vor allem das, was unsere Sinne anspricht. Und wenn wir das Denken als unseren 6. Sinn sehen, so gilt es, im dissoziierten Zustand die anderen fünf Sinne anzusprechen.
Wie kommt es immer wieder zu solchen Zuständen in uns?
Hilfreiche Fragen hierzu sind: Was brauche ich wirklich, und was glaube ich, lediglich für andere tun zu müssen? Wo kann ich Verantwortung abgeben? Wo darf ich mit weniger Anspruch an Perfektion herangehen?
Dissoziation fordert uns auf, uns selbst und unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu erfüllen.
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