Die Freiheit durch Gedanken

Gedanken können nur dann Macht über unser Handeln bekommen, wenn wir ihnen glauben. Ohne den Glauben daran haben sie keine weitere Bedeutung. Sie können vorüberziehen, wie Wolken am Himmel.

Alle Gedanken, die wir haben, sind richtig und wahr, aber sie stellen nicht die ultimative Wahrheit dar.

Durch das Anschauen unserer Gedanken können wir lernen zu erkennen, wie wir denken. Denn unser Denken wirkt sich aus auf unser Handeln und damit auf unser Leben. Es beeinflusst unsere Energie, da jeder Gedanke auch Energie enthält, positive oder negative.

So können uns Gedanken erschöpfen oder Energie geben.

Gedanken, wie auch Gefühle, können sich verändern. Und wir können langfristig verändern, wie und was wir denken.

Dadurch kann sich auch unser Leben verändern.

Trigger – Vom Auslöser zur Auflösung? So sinnvoll sind Trigger

Ein Blick. Eine Geste. Ein Gespräch, und ein bestimmtes Thema kommt auf. Ein Geruch. Ein Geschmack. Ein Instagram Reel. Ein Gedanke. Ein Ereignis. 

Triggern kann uns so ziemlich alles. 

Was ist ein Trigger, und wie können wir damit umgehen und ihn vielleicht sogar auflösen?

Was ist ein Trigger konkret? 

Der Begriff der Trigger ist ein viel verwendeter Begriff in den sozialen Medien. Zudem gibt es Trigger-Warnungen im Internet. 

Wir Psychologen kennen Trigger sehr gut. 

Die Psychologie betrachtet einen Trigger zunächst einfach als einen Auslöser. Es geht dabei um einen auslösenden Reiz. Dieser kann von außen kommen, durch Gerüche, Geschmäcker, etwas, das wir hören, sehen oder auch fühlen. Es kann aber auch vorkommen, dass wir getriggert werden von einem Gedanken oder einem inneren Bild, welches plötzlich in unserer Vorstellung auftaucht. Trigger erleben wir immer unerwartet. 

Uns kann also viel triggern. Doch was macht das mit uns?

Was uns triggert, ist immer unangenehm

Trigger lösen etwas in uns aus, was uns an seelische Verletzungen, Belastungen, Konflikte oder Probleme erinnert. Es fühlt sich daher für uns stets unangenehm an. Je nach Intensität des Triggers fühlen wir mehr oder weniger an unangenehmen Empfindungen.

Trigger sind somit nicht rational.  Sie basieren auf etwas, das wir erlebt haben, aber bisher noch nicht verarbeitet haben. Oft konnten wir das Erlebte in der Zeit, als wir es erlebten, noch nicht verarbeiten. Wenn Verarbeitung gelingt, dann sprechen wir nicht mehr darüber, weil es für uns keine – vor allem emotionale – Relevanz mehr hat. 

Was uns seelisch verletzt oder belastet, hängt immer von uns selbst ab. Wir alle haben eine eigene Wahrnehmung. Niemand nimmt das wahr, was wir wahrnehmen. Was für den Einen oder die Eine eine große Belastung ist, ist für andere gar nicht weiter relevant. Somit erlebt jeder und jede von uns einen Trigger anders und wird auch von anderen Reizen getriggert. 

Bei Triggern handelt es sich stets um ein belastendes, weil schmerzhaftes Erlebnis. Wir erinnern oft nicht die Fakten, sondern unser Gedächtnis speichert Erlebtes nach den durchlebten Empfindungen ab, welche sich in verschiedenen Körper-Empfindungen zeigen oder sich in Emotionen wandeln können. Trigger wirken daher wie eine Aktualisierung von meist weit zurückliegenden und längst vergangenen Zeiten. 

Körperlich erfahren wir Trigger oft durch Schwitzen, erhöhten Herzschlag, Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung sowie Blähbauch oder Zittern. 

Trigger sind sinnvoll

Trigger sind negativ verknüpft mit mentalen Belastungen und gelten folglich als etwas, dass wir lieber nicht haben oder anschauen wollen. 

Trigger sind zwar zunächst sehr unangenehm, weil sie sich einfach nicht gut anfühlen, aber in ihnen steckt so viel drin für uns. Es fühlt sich an wie eine Warnung, doch eine Warnung vor was?

Trigger sind Hinweisreize, welche uns vor erneutem Erleben von negativen Gefühlen und damit verbundenem Schmerz schützen wollen. Das ist zunächst eine gute Sache, weil wir darauf hinwirken wollen, viel Positives zu erleben. Unser Körper ist stets darauf bedacht, unser Überleben zu sichern. 

Unser Gedächtnis ist mit unserem Nervensystem verknüpft, weil unsere Erinnerungen in unserem Gehirn, aber auch in unserem Körper gespeichert werden.  

In unserem Nervensystem ist alles gespeichert, was wir je erlebt haben. Alle Situationen, Reize, alle durchlebten Umfelder und alle Begegnungen mit Menschen. 

Daher fühlen wir, wenn wir getriggert werden, oft unangenehme Empfindungen, verbunden mit negativen Gedanken, welche Angst, Wut oder Traurigkeit auslösen können. 

Vom Trigger zur Heilung

Trigger sind zwar sinnvoll, aber sie sagen uns nicht die Wahrheit. Es handelt sich stets um Erfahrungen, welche wir als belastend, schmerzhaft oder sogar traumatisch und lebensbedrohlich erlebt haben. Manchmal kann auch eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) als psychische Erkrankung vorliegen, wenn Flashbacks auftauchen, d.h. Erinnerungen an eine traumatische Situation tauchen wieder und wieder vor dem geistigen Auge auf. Traumatisierte Menschen erleben Trigger viel häufiger als solche, welche keine traumatischen Erfahrungen durchlebt haben. 

Da es sich bei Triggern jedoch um Erfahrungen handelt, basieren Trigger stets auf der Vergangenheit. Da wir jedoch nun in der Gegenwart sind und die Vergangenheit „vergangen“ ist, so bieten uns Trigger die Möglichkeit, unsere Wahrnehmung sozusagen zu aktualisieren. 

Das Wiederholen und Immer-Wieder-Durchleben der Trigger-Empfindungen kann sehr anstrengend sein, vor allem für uns selbst. Es ist auch nicht sehr konstruktiv, da wir immer wieder in die gleichen Schleifen geraten. Zudem leiden wir auch körperlich, wenn wir immer wieder unangenehme Empfindungen durchleben.  

Daher ist es wichtig, Trigger zu hinterfragen. Ist meine aktuelle Reaktion auf eine Situation noch angemessen? Wie kann ich einen neuen Umgang mit dem finden, was mir aktuell begegnet und was ich erlebe? Wie kann ich bestimmte, für mich unangenehme Situationen in der Zukunft vermeiden?

Trigger und der Realitätscheck 

In jedem Fall will uns ein Trigger nichts Böses. Letztlich ist jeder Trigger erstmal nur ein Hinweis. 

Trigger bieten uns eine tolle Möglichkeit, uns selbst zu erkennen. Dadurch können wir uns von alten Mustern Schritt für Schritt lösen. 

Es erfordert jedoch, dass wir die auslösenden Situationen anschauen und uns damit auseinandersetzen. Das kann zunächst anstrengend werden, aber das lohnt sich. 

Manchmal kann es hilfreich sein, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um gemeinsam Trigger zu erkennen und zu verarbeiten. Die Verarbeitung des Erlebten unterstützt uns dabei, neue Wege im Leben gehen zu können. 

Wir können Trigger auch betrachten als Signal für einen Realitätscheck. Was empfinde ich, und passt das noch zur gegenwärtigen Situation?

Bei der Auflösung von Triggern spielen somit die eigene Motivation und Bereitschaft, hinzuschauen, eine entscheidende Rolle. Ohne den Einsatz des eigenen Willens wird sich nicht viel verändern. Denn Veränderung beginnt immer mit uns. Unterstützung kann uns dabei helfen, aber letztlich sind wir es selbst, welche die Veränderung umsetzen. 

Zudem ist es sehr wichtig, dass wir unterscheiden lernen zwischen der rationalen und emotionalen Perspektive.

Vielleicht gelingt es uns, neue Einsichten auf uns selbst im Hier und Jetzt zu entwickeln, und damit auch die Vergangenheit neu einzuordnen. 

Die Zukunft spiegelt nur dann die Vergangenheit, wenn wir in der Gegenwart nichts verändern. 

Die Definition von Wahnsinn ist, dass wir glauben, etwas anderes würde geschehen, wenn wir immer wieder das Gleiche denken, fühlen und tun. 

Der Ansatz zur Auflösung von Triggern ist stets: Hier und Jetzt. 

Wie wir uns selbst annehmen

Wenn wir Lebendigkeit in unserem Leben zulassen, dann bedeutet es, dass wir allen unseren Gefühlen einen Raum geben.

Gefühle kommen und gehen. Wir können sie betrachten wie Wellen auf dem Meer. Mal sind Gefühle stärker, dann sind die Wellen höher, und mal niedriger, dann sind die Wellen flacher. Doch kein Gefühl bleibt für immer. Daher tut es uns gut, Gefühle zu fühlen und ihnen Raum zu geben, in dem Wissen, dass sie vorbei gehen werden.

Es kostet uns sehr viel Kraft, wenn wir aufkommende Gefühle unterdrücken wollen, da wir dann sozusagen gegen sie ankämpfen. Das kostet doppelt Energie, da die aufkommenden Gefühle bereits Energie verbrauchen und das Unterdrücken ebenfalls Energie kostet.

Gefühlen den Raum geben, ohne sich in ihnen zu verlieren, bedeutet, dass wir uns selbst annehmen. Wir können uns jederzeit bedingungslos annehmen. So können wir milde auf uns selbst und auf andere blicken und das Leben gelassener gestalten.

Auf diese Weise laden wir automatisch Lebendigkeit in unser Leben ein. Denn wahrhaftes Leben beinhaltet die gesamte Palette an Gefühlen. Wir sollten uns daher erlauben, diese Gefühle zu fühlen und zum Ausdruck zu bringen. Die Erlaubnis dafür können nur wir selbst uns geben.

Sehnsucht und Wirklichkeit

In unseren Sehnsüchten zeigen sich unsere, manchmal uns sonst verborgenen, starken Wünsche. Das können Wünsche sein, die sich auf eine lang ersehnte Partnerschaft beziehen, auf einen anderen Beruf, eine andere Region zum Leben oder eine andere Wohnung, die Erfüllung eines Kinderwunsches, der lang ersehnte Ruhestand und vieles mehr. 

Und wir glauben, dass wir glücklich sind, wenn wir bekommen, was wir glauben zu brauchen. Und es bedeutet auch, dass wir aktuell daher nicht glücklich oder zufrieden sein können, da wir XY noch nicht haben. 

Sehnsüchte sind Phantasien 

Sehnsüchte sind letztlich unsere eigenen Vorstellungen und entspringen unserer Phantasie. Sie haben mit der Wirklichkeit nicht unbedingt etwas zu tun. Die Sehnsucht greift lediglich einzelne Aspekte der Wirklichkeit, aber lässt andere Teile der Wirklichkeit unbetrachtet. Hinzu kommt, dass wir uns durch Sehnsüchte von außen abhängig machen, da wir ja auf andere Menschen und Umstände, und auch auf reinen Zufall angewiesen sind. 

Damit delegieren wir jedoch Verantwortung von uns selbst weg, in dem wir sie durch unsere Sehnsüchte nach außen tragen. Das bringt uns in eine passive Position des Wartens. Wenn im Außen jedoch niemand bereit ist, unsere Sehnsucht zu erfüllen, oder es aus anderen Gründen nicht möglich ist, unsere Sehnsucht zu stillen, dann werden wir unzufrieden. 

Was steht hinter der Sehnsucht? 

Vielleicht macht es daher Sinn, wenn wir genauer hinter die Sehnsucht schauen. So können wir herausfinden, was wir wirklich wollen. Dabei schauen wir nur auf uns selbst. Wir können lernen auf unser Herz zu hören, da wir aus den industrialisierten westlichen Gesellschaften häufig unseren Verstand sehr gut zu nutzen wissen. Somit können wir den Verstand einmal ruhen lassen. 

Wir finden dann vielleicht heraus, dass es etwas anderes ist, was hinter der Sehnsucht steht, und was wir uns entweder selbst erfüllen können, oder wir treten wieder hinaus in die Welt, dieses Mal aber mit einem anderen Denken und Handeln. 

Sehnsüchte zu hinterfragen heißt nicht, sich vollkommen zurück zu ziehen von Menschen, sondern im Gegenteil, sich mit Menschen und seiner Umwelt auf eine neue Weise zu verbinden. 

Unhinterfragte, ständige Sehnsüchte halten uns letztlich davon ab, in echte Verbindungen mit der Welt zu treten. Das sollten wir ändern, und die dahinter liegenden Vorstellungen (oft genug deutlich idealisiert) erkunden. 

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„Richtig“ trauern in der Psychotherapie?

Im Laufe des Lebens kommt es immer wieder vor, dass wir den Verlust eines geliebten Menschen erleiden.

Es ist der Lauf des natürlichen Lebens, Tod und Trauer, welcher immer wieder Verluste mit sich bringt, welche wir verarbeiten müssen. Plötzlich ist man Hinterbliebener. Trauer kann verschiedene Formen annehmen und wird oft von starken Emotionen begleitet. Der Verlust kann den Tod eines geliebten Menschen, das Ende einer Beziehung oder den Verlust eines Arbeitsplatzes umfassen. Manchmal müssen wir uns auch trennen von Bildern und Vorstellungen, welche wir von jemandem hatten.

Trauernde Menschen können Gefühle wie Traurigkeit, Wut, Schuldgefühle und eine tiefe Leere erleben. Manchmal kann es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um mit dem Verlust umzugehen. Ein Psychotherapeut oder Psychologe in der Nähe kann bei der Bewältigung der Trauer helfen und Wege aufzeigen, wie mit dem Verlust umgegangen werden kann. Durch Gespräche im sicheren Raum einer Psychotherapie oder psychologischen Beratung kann der Trauerprozess begleitet werden und dabei helfen, die aufkommenden Emotionen zu verstehen und zu verarbeiten. 

Rein formal gibt es in der Trauerarbeit vier Phasen der Trauer: Das anfängliche Leugnen, dann das Realisieren durch starke Emotionen, das Sich-Trennen und die Neuorientierung. 

Solche Konzepte wie die Trauerphasen sind ein wichtiger Ansatzpunkt, doch sicher erleben wir alle das Trauern auf eine andere Weise. Und durchlaufen die unterschiedlichen Phasen auch mehrfach. 

Und manchmal braucht es einige Schleifen und wir erleben die gleichen Erinnerungen, Gedanken und Empfindungen mit Emotionen immer und immer wieder. 

Das kann anstrengend werden. Doch es lohnt sich, alle aufkommenden Empfindungen wahrzunehmen und nicht weg zu schieben, auch, wenn es sich sehr unangenehm anfühlt. Alles, was aufkommt in uns, an Gedanken und Empfindungen, hat seine Berechtigung. Sonst wäre es nicht aufgekommen. Es kommt nicht von irgendwo, sondern aus uns, aus unserem Inneren.

Und da sollten wir hinschauen. 

Und uns nicht selbst zensieren und über uns urteilen, sondern uns selbst liebevoll zuhören. Denn hierzu sei gesagt: Keine Empfindung bleibt für immer. Es sind stets Wellen, die kommen und gehen. Manchmal kommen auch starke Wellen, dann wieder schwächer. Oder auch mal gar keine. So wie das Wetter nicht exakt vorhersehbar ist, so sind auch unsere Gedanken, Empfindungen und Emotionen nicht.

Denn wir können nie genau planen, wem wir im Leben begegnen, in welche Situationen wir kommen und was das in Kind auslöst. Die Kunst des Lebens liegt nicht darin, die Wellen zu vermeiden, sondern sie zu reiten. Wer möchte schon mit seinem Surfbrett passiv am Strand stehen, und nur die Wellen des Lebens betrachten?

Jede Träne reinigt uns vom Alten, was wir nicht mehr brauchen, und öffnet uns für den Weg, der vor uns liegt. 

Trauerbegleitung schafft Platz für Neues in uns. 

Eine starke Identität lohnt sich

Unsere Identität ist einmalig. Es gibt keinen anderen Menschen auf dieser Welt, welcher so ist wie wir. Wir sind ein Unikat. Niemand hat die gleiche Geschichte wie wir. Unser Denken, Fühlen, Erleben, unsere Wahrnehmung und unser Verhalten sind nie deckungsgleich, auch wenn wir uns einigen Menschen näher fühlen als anderen.

Identität macht Authentizität erst möglich

Identität macht es uns erst möglich, Position zu beziehen und eine eigene Meinung zu entwickeln. Gleichzeitig ermöglicht sie uns, geistig flexibel zu sein und auf Basis von Argumenten zu diskutieren. Identität grenzt uns ab von anderen, macht aber auch ein „Wir“ möglich. Das Ich bleibt also im Wir erhalten und verliert sich nicht im Kollektiv, da uns eine starke Identität vor dem Ich-Verlust schützt. Das gilt vor allem für enge Partnerschaften oder Wohnen in Gemeinschaft. Das alles macht uns authentisch in unserem Handeln.

Identität und Konflikte

Identität bedeutet aber auch, in Konflikte zu geraten, da eine eigene Position es immer auch mit sich bringt, dass es Menschen gibt, die eine andere Meinung haben. Je stärker die Identität, umso klarer sind die eigenen Grenzen und können verteidigt werden. Und nicht nur das, unsere Identität macht es auch möglich, auf der Basis der Begegnung mit uns selbst in Begegnung mit Menschen zu gehen. Daraus entwickeln sich dann tiefe Beziehungen und echte Begegnungen. Diese führen uns zu neuen Einblicken, Erfahrungen und Perspektiven sowieso Austausch und ermöglichen uns Zufriedenheit, Ausgleich und Weiterentwicklung.

Konflikte, Diskussionen und weitere können zwar fordernd sein, sind aber wichtig für gesunde Beziehungen. Reibungen können Beziehungen verändern und weiter entwickeln. Es gibt keine perfekte Harmonie auf dieser Welt und symbiotische Beziehungen mit einem Quasi-Verschmelzen zweier Menschen ist wenig erstrebenswert, da der Preis darin besteht, sein eigenes Ich aufzugeben. Und dieser Preis ist ziemlich hoch, da man dadurch sein wahres Selbst verleugnet.

Es lohnt sich also, „bei sich zu bleiben“.

Das Positive im Abschied nehmen

Wenn wir Abschied nehmen, dann verbinden wir damit meist Traurigkeit. Das ist auch gut so, denn wir realisieren durch die Traurigkeit, dass wir etwas oder jemanden verloren haben. Oder zumindest die Vorstellung von etwas oder jemandem, die sich nicht realisieren wird, wie wir es uns gewünscht haben.

Doch im Abschied liegen ganz tolle neue Möglichkeiten.

Denn wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue. Das bedeutet, dass wir uns lediglich dem Neuen, dem Unbekannten öffnen müssen. Neue Perspektiven gibt es immer, wir müssen sie nur sehen und danach greifen. Und genau hierin liegt das Positive. Wir können uns fragen nach dem Abschied, was uns das Leben als Nächstes wohl bereithält, und uns darauf freuen.

Wir selbst gestalten unser Leben, dieses große Abenteuer!

Das erschöpfende Gedankenkarussell

Alle Gedanken geben oder nehmen uns Energie. Denn Gedanken führen oft zu Emotionen, oder Emotionen rufen Gedanken hervor.

Wenn sich ein ganzer Strudel von Gedanken entwickelt, oder ein Gedankenkarussell, so kann es uns erschöpfen und wir fühlen uns sehr müde. Diese Gedankenkarusselle sind nicht produktiv, da sie oft Schleifen drehen und wir somit mit unserem Kernproblem oder der eigentlichen Frage gar nicht eitert kommen. Dahinter steckt oft Angst, die gebunden wird durch die vielen Gedanken.

Wir können Strategien entwickeln, um dies zu stoppen, zum Beispiel in dem wir uns ein Stoppschild vorstellen oder einfach „Stopp“ sagen. Es hilft auch, wenn wir das Umfeld verändern, zum Beispiel nach draußen gehen, oder mit lieben Menschen sprechen. So bekommen wir neue Impulse und können aus dem Karussell aussteigen.

In jedem Fall geht es darum, nicht zu viel Energie an Gedankenkarusselle zu verlieren, da uns die dann an anderer Stelle für eine gute Lebensqualität fehlt.

Mit der Energie gehen

Wenn wir erschöpft sind oder uns ausgebracht fühlen, dann hat das immer mit unserer Energie zu tun.

Wir alle haben 100% Energie. Jeder und jede von uns hat ein unterschiedliches Level an Energie. Manche von uns haben mehr Energie als andere.

Wenn wir dauerhaft mehr Energie verlieren als wir gewinnen, fühlen wir uns erschöpft. Unser Akku ist leer.

Daher ist es entscheidend, dass wir herausfinden, was oder wer uns Energie gibt, und wer oder was uns Energie nimmt.

Energie geben tut uns alles, was uns gut tut. Das können Aktivitäten ganz verschiedener Art sein, aber auch ein gutes Gespräch.

Wir können uns auch selbst Energie geben, durch Erinnerungen an schöne Erlebnisse oder liebe Menschen. Diese Gedanken stärken uns, wenn es uns mal nicht so gut geht. Wir können auch auf schöne Erlebnisse hoffen, ohne zu viel zu erwarten. Wir können nie genau wissen, was passieren wird, aber es tut uns gut, optimistisch zu sein.

Und was uns immer Energie gibt, ist, das Leben nicht so ernst zu nehmen. Humor hilft in allen Lebenslagen!

Letztendlich bestimmt unsere Einstellung langfristig über unser Energielevel. Je offener wir sind, desto eher finden wir Energiequellen.

Wir können uns gar nicht dauerhaft erschöpfen, wenn wir dranbleiben und nach Menschen und Aktivitäten schauen, die uns immer wieder Energie geben.

Wenn Angst unser Leben beherrscht

Angst ist das stärkste Gefühl, was wir erleben können. Es geht bei der Angst letztlich um unser Überleben, über das Sein oder das Auslöschen unserer Existenz.

Angst beschützt uns vor Gefahr, was evolutionär gesehen sehr sinnvoll war.

Angst als Problem

Das Problem ist nur, dass sich unsere Ängste in heutiger Zeit nur sehr selten auf lebensbedrohliche Situationen bezieht, sondern eher auf negative Vorstellungen unserer eigenen Zukunft, unserer Person oder unserer Umwelt. Dies zeigt sich dann an Grübeln um die gleichen Themen, Sorgen oder es zeigt sich körperlich an Schlafstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder anderen Empfindungen.

Oft ist es auch so – in meiner Wahrnehmung – dass sich hinter Gefühlen von Wut, Traurigsein, Verachtung, Misstrauen, Schamgefühlen und so weiter eigentlich Angst verbirgt. Vielleicht ist es die Angst vor Kontrollverlust (in einer Welt, die wir sowieso nicht verstehen), die Angst vor dem Verlassenwerden, vor dem sozialen Abstieg und so weiter. Häufig rühren diese Ängste aus besagten Vorstellungen, wie das Leben zu sein hat, wie sich jemand zu verhalten hat, also letztlich aus Erwartungen.

Wenn nun diese Vorstellungen und Erwartungen unser Leben beherrschen und wir uns immer wieder in der gleichen Schleife von diesen Gedanken und Gefühlen drehen, dann stehen wir uns selbst im Weg, weil wir letztendlich unserer Angst nachgeben und sie nicht überwinden. Es ist ein ähnliches Phänomen wie Sigmund Freuds „Wiederholungszwang“.

Angst aushalten lernen

Echtes Leben liegt jedoch hinter der Angst, also darin, Ängste zu überwinden. Das hat nichts Esoterisches, sondern Angst überwinden heißt, Dinge zu tun. Und zwar genau die Dinge, die einem Angst machen. Man muss durch die Angst gehen, sie durchstehen und aushalten. Das ist schmerzlich, unangenehm und mag auch andere unangenehme Gefühle hervorrufen. Doch die Mühe lohnt sich. Denn nur so wird Veränderung möglich, und Ängste können überwunden werden.