Wenn wir uns antriebslos fühlen

Wenn wir uns antriebslos fühlen, dann kann dies auf eine Depression oder depressive Episode hinweisen, muss es aber nicht.

Antriebslos bedeutet zuerst einmal lediglich, dass wir wenig Energie haben und uns lustlos fühlen.

Nun können wir genauer hinsehen, auf welche Bereiche unseres Lebens sich die Antriebslosigkeit bezieht. Geht es um den eigenen Haushalt, unseren Sport, oder um größere Themen wie unsere Beziehungen, oder den Beruf?

Wir sollten zudem unterschieden, ob wir diesen Energiemangel dauerhaft fühlen, oder ob es sich nur um eine Phase handelt. Das kann auch wetterbedingt sein, wenn es besonders heißt ist im Sommer, oder kalt und dunkel im Winter.

Es lohnt sich, genau hinzuschauen, was unsere Lustlosigkeit hervorruft. Geht es wirklich um ein Thema, welches uns Energie entzieht, oder fehlt es an Ausgleich für als lästig wahrgenommene Verpflichtungen?

Es gibt viele Möglichkeiten, wieder in die eigene Energie zu kommen. Daher lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Was sind unsere Bedürfnisse, was sind unsere Werte? Was belastet uns, was gibt uns Freude und erfüllt uns?

Gefühle – Richtig oder falsch?

Wir alle haben Emotionen und Gefühle. Emotionen sind dabei eher kurzfristige, stärkere Empfindungen, während Gefühle eher längerfristig sind und intensiver oder flacher sein können.

Wenn wir Emotionen und Gefühle mit etwas innerem Abstand betrachten, dann drücken sich diese Empfindungen aus in Gedanken und Vorgängen im Körper. Jeder Mensch spürt sie auf eine andere Weise, und jeder hat andere damit einhergehende Gedanken.

Sind Gefühle und Emotionen nun falsch oder richtig?

Alle diese Empfindungen sind erst einmal richtig, da sie empfunden und ausgedrückt werden. Wenn wir sagen, dass eine Emotion oder Gefühl falsch ist, würden wir einerseits jemanden bewerten und andererseits denjenigen auch seine Wahrnehmung absprechen. Damit hat jede Emotion und jedes Gefühl seine Berechtigung.

Die Frage ist jedoch, welche Emotionen und Gefühle uns gut tun. Und hier wird es komplexer, da viele unserer heutigen Gedanken und Gefühle nicht eine Reaktion sind auf das, was gerade geschieht, sondern eine Wiederholung darstellen von Situationen aus der Vergangenheit. Hier lohnt es sich, hinzuschauen, was uns die Emotion oder das Gefühl signalisieren möchte. Denn jede Empfindung ist ein Signal, wie Hunger oder Durst es auch sind. Sie wollen uns motivieren, nach unseren Bedürfnissen zu schauen.

Wenn wir unsere Empfindungen hinterfragen und daraus Handlungen für unser Leben kreieren, dann können wir uns ein Leben gestalten, das unseren Maßstäben entspricht. Denn hinter jeder Emotion und hinter jedem Gefühl steht letztlich ein Bedürfnis, welches gesehen werden will.

Freiheit entsteht aus Unabhängigkeit

Es kann uns passieren in unserem Leben, dass wir uns abhängig machen. Dies kann passieren in Bezug auf andere Menschen – Mitglieder der Familie, Freunde, Partner usw. – oder den Arbeitgeber, oder auch unsere Wohnung oder andere Dinge.

Abhängig sind wir dann, wenn wir uns angewiesen fühlen auf die Versorgung. Und dieses Erfüllen unserer Bedürfnisse delegieren wir dadurch an etwas oder jemandem im Außen. Dazu sei aber gesagt, dass uns jemand oder etwas im Außen nie ganz erfüllen können, da niemand uns so gut kennen kann, wie wir uns selbst.

Wir können uns freuen, wenn wir freundliche und schöne Begegnungen mit anderen Menschen haben. Wir können uns auch freuen über ein eigenes Auto, unsere Wohnung oder andere Dinge. Doch wir sollten nie davon ausgehen, dass diese Menschen oder Dinge selbstverständlich sind und unsere Bedürfnisse erfüllen.

Wir können jederzeit bei uns selbst beginnen und uns fragen, was wir eigentlich brauchen. Wie möchte ich leben? Was ist mir wichtig?

Auf diese Weise machen wir uns unabhängig und Freiheit kann entstehen.

Die Vielseitigkeit der Liebe

Liebe – Nur ein Wort, und doch kann sich so vieles dahinter verbergen.

Liebe kann sich kaum begreiflich schön anfühlen, aber auch sehr schmerzlich sein.

Liebe kann uns in extreme Gefühlswelten bringen, vom Weltschmerz, den wir vielleicht am häufigsten in unseren ersten Beziehungen während der Pubertät spüren, oder auch während des Verliebtseins, währenddessen wir uns wünschen, dass diese Zeit für immer so bleibt und niemals fortschreiten mag.

Was ist Liebe?

Liebe kann ganz unterschiedliche Facetten annehmen kann und sich
ganz verschieden zeigen. So verschieden, wie wir Menschen eben sind. Es
muss also nicht das Lebkuchen-Herz sein oder die Blumen am Valentinstag, oder
die sogenannten magischen drei Wörter „Ich liebe Dich“. Es kann sich
stattdessen um etwas handeln, dass wir auf den ersten Blick gar nicht als Liebe
sehen würden, vielleicht, weil wir durch die Medien doch sehr beeinflusst sind
von Herzchen und ähnlichen Dingen, also von bekannten Zeichen, die für die
Liebe stehen.

Die Liebe im Leben entdecken

Muss man Liebe immer durch Worte zeigen? Ich glaube, es gibt Dinge auf dieser Welt, die muss man nicht artikulieren oder man kann sich bestenfalls nur mit Worten annähern, vielleicht auch, weil genau das Unerklärliche dadurch bewahrt bleibt. Immer wird etwas bleiben, dass wir nicht erklären können, wofür wir keine Worte finden, was wir nicht begreifen können, nicht bestimmen können.

Und Liebe zu fühlen, ist schöner als darüber zu sprechen. Und vielleicht macht genau das die Liebe so wunderbar.

Wahre Liebe 

Hier kommen trotzdem ein paar Ideen und Anregungen, was wahre Liebe bedeuten kann:

Wahre Liebe bedeutet Freiheit, sie will nicht kontrollieren und ist frei von Einschränkungen. Sie ist fürsorglich, ohne Abhängigkeit zu erzeugen.

In einer Partnerschaft bedeutet wahre Liebe, dass jeder der Partner weiterhin er oder sie selbst sein kann, und trotzdem das Wir der Partnerschaft lebendig ist. Man unterstützt sich in Ideen, Träumen und Vorhaben, und ist stets füreinander da. Man respektiert einander.

Wahre Liebe übernimmt Verantwortung und gestaltet, denn lebendige Liebe ist nicht selbstverständlich, sondern eine Investition und braucht Pflege. Lebendig bedeutet, in Bewegung zu sein und sich stetig zu verändern.

Wahre Liebe manipuliert nicht und kontrolliert nicht. Sie stellt keine Bedingungen. Sie fordert und fördert, ohne Macht auszuüben oder den anderen für die eigenen Bedürfnisse oder Interessen zu nutzen.

Wahre Liebe sieht den anderen Menschen als lebendiges Ganzes, mit allen Gefühlen, welche der Seele Ausdruck verleihen.

Wahre Liebe bewertet nicht und urteilt nicht.

Wahre Liebe kann für immer bleiben, und auch immer wieder aufleben. Sie muss nie versiegen.

Wahre Liebe kann nur aufrichtig empfinden, wer sich selbst liebt. Man kann für andere kaum empfinden, was man für sich selbst nicht empfindet.

Wahre Liebe hat wenig von klassischer Romantik und gar nichts von Valentinstag.

Wahre Liebe ist nicht materiell.

Wahre Liebe ist ehrlich.

Wahre Liebe klammert nicht, sie kann auch loslassen.

Wahre Liebe führt zu Lebensfreude und macht uns innerlich stark.

Sehnsucht und Wirklichkeit

In unseren Sehnsüchten zeigen sich unsere, manchmal uns sonst verborgenen, starken Wünsche. Das können Wünsche sein, die sich auf eine lang ersehnte Partnerschaft beziehen, auf einen anderen Beruf, eine andere Region zum Leben oder eine andere Wohnung, die Erfüllung eines Kinderwunsches, der lang ersehnte Ruhestand und vieles mehr. 

Und wir glauben, dass wir glücklich sind, wenn wir bekommen, was wir glauben zu brauchen. Und es bedeutet auch, dass wir aktuell daher nicht glücklich oder zufrieden sein können, da wir XY noch nicht haben. 

Sehnsüchte sind Phantasien 

Sehnsüchte sind letztlich unsere eigenen Vorstellungen und entspringen unserer Phantasie. Sie haben mit der Wirklichkeit nicht unbedingt etwas zu tun. Die Sehnsucht greift lediglich einzelne Aspekte der Wirklichkeit, aber lässt andere Teile der Wirklichkeit unbetrachtet. Hinzu kommt, dass wir uns durch Sehnsüchte von außen abhängig machen, da wir ja auf andere Menschen und Umstände, und auch auf reinen Zufall angewiesen sind. 

Damit delegieren wir jedoch Verantwortung von uns selbst weg, in dem wir sie durch unsere Sehnsüchte nach außen tragen. Das bringt uns in eine passive Position des Wartens. Wenn im Außen jedoch niemand bereit ist, unsere Sehnsucht zu erfüllen, oder es aus anderen Gründen nicht möglich ist, unsere Sehnsucht zu stillen, dann werden wir unzufrieden. 

Was steht hinter der Sehnsucht? 

Vielleicht macht es daher Sinn, wenn wir genauer hinter die Sehnsucht schauen. So können wir herausfinden, was wir wirklich wollen. Dabei schauen wir nur auf uns selbst. Wir können lernen auf unser Herz zu hören, da wir aus den industrialisierten westlichen Gesellschaften häufig unseren Verstand sehr gut zu nutzen wissen. Somit können wir den Verstand einmal ruhen lassen. 

Wir finden dann vielleicht heraus, dass es etwas anderes ist, was hinter der Sehnsucht steht, und was wir uns entweder selbst erfüllen können, oder wir treten wieder hinaus in die Welt, dieses Mal aber mit einem anderen Denken und Handeln. 

Sehnsüchte zu hinterfragen heißt nicht, sich vollkommen zurück zu ziehen von Menschen, sondern im Gegenteil, sich mit Menschen und seiner Umwelt auf eine neue Weise zu verbinden. 

Unhinterfragte, ständige Sehnsüchte halten uns letztlich davon ab, in echte Verbindungen mit der Welt zu treten. Das sollten wir ändern, und die dahinter liegenden Vorstellungen (oft genug deutlich idealisiert) erkunden. 

Ein Plädoyer für „negative“ Gefühle

Wir kennen sie, vielleicht nicht alle, aber doch sicher einige davon: Wut, Angst, Trauer, Ekel, Scham, Schuld, Verachtung, Neid, Misstrauen, Reue, Verzweiflung, Einsamkeit, Leere, Enttäuschung, Sorge, Ungeduld.

Niemand würde wohl behaupten, dass diese Gefühle angenehm sind. Doch wenn wir Gefühle als „negativ“ bewerten und ihnen damit gedanklich einen Stempel aufdrücken, was passiert dann? Wir versuchen sie zu vermeiden. Und treten sie dennoch immer wieder in unser Bewusstsein (schon Sigmund Freud schrieb, dass solche Gefühle immer wiederkehren, und mit der Zeit auch auf hässlichere Weise), wollen wir sie schnellstens wieder loswerden.

In unserer zivilisierten und technisierten westlichen Gesellschaft ist es generell nicht einfach, über Gefühle zu reden, und erst recht gilt dies für die oben genannten unangenehmen Gefühle. Man braucht nur einen Blick in die bekannten Social-Media-Kanäle zu werfen, wo uns in den allermeisten Beiträgen eine Illusion der Positivität und des gelingenden Lebens gezeigt wird. Das mag auch durchaus der Wirklichkeit entsprechen, aber es ist nur ein Ausschnitt aus dem Leben von anderen.

Alle Gefühle haben ihre Berechtigung

Ich glaube, wenn wir dauerhaft unsere Gefühle unterdrücken, leugnen und nicht wahrhaben wollen, dann verleugnen wir uns auf Dauer selbst. Gefühle sind ein Ausdruck unserer Seele. Und wir als Menschen sind Wesen mit einem Körper, einer Seele und einem Geist. Und unseren Geist können wir nutzen, um konstruktiv mit Gefühlen umzugehen.

Wenn wir beginnen, unangenehme Gefühle näher zu betrachten, werden wir mit der Zeit feststellen, dass sie eine Berechtigung haben. Wir müssen diese Gefühle aber zulassen, so unangenehm dies auch erstmal sich anfühlen mag. Gefühle nerven uns nicht einfach, sie wollen uns hingegen etwas Wichtiges zeigen, uns auf etwas hinweisen, das uns gut tut. Unsere Seele will uns nichts Böses, sie will uns den Weg in ein gutes Leben aufzeigen.

Gefühle machen uns menschlich

Unangenehme Gefühle sind die zweite Seite der Medaille, welche uns zum Menschen macht. Wenn wir diese Gefühle genauer betrachten, gelangen wir zu den dahinter liegenden Bedürfnissen.

Die angenehmen und die unangenehmen Gefühle zeigen unsere Seele und machen uns zu einem ganzen Menschen. Es liegt letztlich auch immer an uns, mit unseren Gefühlen umzugehen. Gefühle sind nicht einfach da und überwältigen uns, sondern wir können unseren Geist zu Hilfe nehmen, um unser Leben zu gestalten. Auf diese Weise kommen wir zu neuer Lebensfreude.