Erschöpfung verstehen

Wir erschöpfen uns letztendlich selbst.

Denn niemand und nichts kann uns erschöpfen. Wir selbst sind es hingegen, die sich an Gedanken machen und Emotionen erschöpfen.

Alle Gedanken, so wir ihnen folgen, sowie auch alle Emotionen, kosten uns Kraft. Natürlich geben uns positive Emotionen wie Freude, oder gar Euphorie, auch viel Kraft. Doch kein Mensch kann dauerhaft euphorisch sein.

Wir sind nicht dafür gemacht, in Extremen zu leben.

Wir sollten daher auch nicht zu viel denken. Denn zu viele Gedanken führen uns immer wieder in Schleifen, und können auch Emotionen hervorrufen sowie Verhalten hervorbringen.

Wir selbst haben die Möglichkeit, jederzeit gedanklich auszusteigen aus der Schleife. Das spart uns Energie, und gibt uns Ideen für neue Blickwinkel und Veränderung in unserem Leben.

Es liegt viel Kraft darin, wenn wir verstehen, dass niemand die Macht hat, uns zu erschöpfen. Wir haben die Freiheit der Entscheidung, unser Verhalten und unsere Gedanken zu hinterfragen. Nutzen wir diese Möglichkeit!

Verantwortung realistisch begegnen

Es gibt Dinge in unserem Leben, für die wir die volle Verantwortung tragen, sobald wir erwachsen sind.

Verantwortung kann eine große Freude sein, da wir dann erkennen und fühlen, was wir alles bewirken können.

So kümmern wir uns um unseren Haushalt, erfüllen unsere beruflichen Aufgaben und sorgen auch dafür, dass es uns selbst gut geht. Wir bauen Beziehungen auf, und pflegen sie. Vielleicht haben wir eigene Kinder oder kümmern uns um welche, und begleiten sie Schritt für Schritt in eigene Verantwortung.

Manchmal kommen wir jedoch in den Bereich der übermäßigen Verantwortung, durch die wir schnell unsere eigenen Grenzen überschreiten.

Wir müssen lernen zu erkennen, wo unsere Verantwortung beginnt und wo sie endet.

Wir merken zu viel Verantwortung relativ schnell im körperlichen Bereich, wenn wir zum Beispiel zu viel auf einmal tragen wollen, ganz plastisch am Bild von Einkaufstüten oder Umzugskartons. Die Schwere merken wir körperlich sehr schnell, und legen die zu große Last ab.

In Beziehungen gestaltet sich das Ablegen von zu großer Last etwas abstrakter, und wir brauchen einige Zeit, um hinzuschauen, uns selbst zu spüren – und unsere Grenzen – und dann zu handeln.

Sonst kommen wir langfristig in Beziehungsdynamiken, die uns nicht gut tun und uns mehr Energie nehmen, als sie geben. Das laugt aus und kann neben Erschöpfung auch zu depressiven Symptomen führen.

Es ist nicht einfach, klare Grenzen zu ziehen. Doch wir sind erwachsene Menschen und nicht mehr hilflose Kinder, und können somit mündig handeln und abgrenzen lernen.

Wenn wir uns antriebslos fühlen

Wenn wir uns antriebslos fühlen, dann kann dies auf eine Depression oder depressive Episode hinweisen, muss es aber nicht.

Antriebslos bedeutet zuerst einmal lediglich, dass wir wenig Energie haben und uns lustlos fühlen.

Nun können wir genauer hinsehen, auf welche Bereiche unseres Lebens sich die Antriebslosigkeit bezieht. Geht es um den eigenen Haushalt, unseren Sport, oder um größere Themen wie unsere Beziehungen, oder den Beruf?

Wir sollten zudem unterschieden, ob wir diesen Energiemangel dauerhaft fühlen, oder ob es sich nur um eine Phase handelt. Das kann auch wetterbedingt sein, wenn es besonders heißt ist im Sommer, oder kalt und dunkel im Winter.

Es lohnt sich, genau hinzuschauen, was unsere Lustlosigkeit hervorruft. Geht es wirklich um ein Thema, welches uns Energie entzieht, oder fehlt es an Ausgleich für als lästig wahrgenommene Verpflichtungen?

Es gibt viele Möglichkeiten, wieder in die eigene Energie zu kommen. Daher lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Was sind unsere Bedürfnisse, was sind unsere Werte? Was belastet uns, was gibt uns Freude und erfüllt uns?

Die Freiheit durch Gedanken

Gedanken können nur dann Macht über unser Handeln bekommen, wenn wir ihnen glauben. Ohne den Glauben daran haben sie keine weitere Bedeutung. Sie können vorüberziehen, wie Wolken am Himmel.

Alle Gedanken, die wir haben, sind richtig und wahr, aber sie stellen nicht die ultimative Wahrheit dar.

Durch das Anschauen unserer Gedanken können wir lernen zu erkennen, wie wir denken. Denn unser Denken wirkt sich aus auf unser Handeln und damit auf unser Leben. Es beeinflusst unsere Energie, da jeder Gedanke auch Energie enthält, positive oder negative.

So können uns Gedanken erschöpfen oder Energie geben.

Gedanken, wie auch Gefühle, können sich verändern. Und wir können langfristig verändern, wie und was wir denken.

Dadurch kann sich auch unser Leben verändern.

Mit der Energie gehen

Wenn wir erschöpft sind oder uns ausgebracht fühlen, dann hat das immer mit unserer Energie zu tun.

Wir alle haben 100% Energie. Jeder und jede von uns hat ein unterschiedliches Level an Energie. Manche von uns haben mehr Energie als andere.

Wenn wir dauerhaft mehr Energie verlieren als wir gewinnen, fühlen wir uns erschöpft. Unser Akku ist leer.

Daher ist es entscheidend, dass wir herausfinden, was oder wer uns Energie gibt, und wer oder was uns Energie nimmt.

Energie geben tut uns alles, was uns gut tut. Das können Aktivitäten ganz verschiedener Art sein, aber auch ein gutes Gespräch.

Wir können uns auch selbst Energie geben, durch Erinnerungen an schöne Erlebnisse oder liebe Menschen. Diese Gedanken stärken uns, wenn es uns mal nicht so gut geht. Wir können auch auf schöne Erlebnisse hoffen, ohne zu viel zu erwarten. Wir können nie genau wissen, was passieren wird, aber es tut uns gut, optimistisch zu sein.

Und was uns immer Energie gibt, ist, das Leben nicht so ernst zu nehmen. Humor hilft in allen Lebenslagen!

Letztendlich bestimmt unsere Einstellung langfristig über unser Energielevel. Je offener wir sind, desto eher finden wir Energiequellen.

Wir können uns gar nicht dauerhaft erschöpfen, wenn wir dranbleiben und nach Menschen und Aktivitäten schauen, die uns immer wieder Energie geben.