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Schlagwort: Bedürfnisse

Dissoziation – Gefangen im eigenen Inneren

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Dissoziation ist ein psychischer Zustand, der sehr unangenehm ist, weil wir dann keine gute Verbindung zur Welt haben. Alles fühlt sich taub an, wir wissen nicht, was wir wollen, fühlen uns abgeschlagen, können nichts entscheiden, weil wir nicht fühlen können. Es kann auch zu einem Gefühl des Schwebens kommen, weil wir keine Bodenhaftung mehr haben und keine Verbindung zu uns selbst.

Zu diesem Zustand kommt es, wenn wir nicht verarbeiten können, was gerade auf uns einströmt. Unser System schützt uns dadurch, dass es sozusagen unser Gefühl abschaltet, damit es uns nicht überwältigt. Daher ist Dissoziation etwas sehr Sinnvolles.

Es fühlt sich nur leider nicht angenehm an, weil es sich anfühlen kann wie ein inneres Gefängnis, und der Zustand hört nie wieder auf. Doch wie alles im Leben, so geht auch dieser Zustand vorüber.

Dinge, die helfen können, ist alles, was uns in den gegenwärtigen Augenblick bringt: Kalt duschen, barfuß laufen, spazieren, mit jemandem sprechen, der uns emotional unterstützen kann und uns versteht, etwas essen, angenehme Musik hören. Was uns in den gegenwärtigen Augenblick bringt, ist vor allem das, was unsere Sinne anspricht. Und wenn wir das Denken als unseren 6. Sinn sehen, so gilt es, im dissoziierten Zustand die anderen fünf Sinne anzusprechen.

Wie kommt es immer wieder zu solchen Zuständen in uns?

Hilfreiche Fragen hierzu sind: Was brauche ich wirklich, und was glaube ich, lediglich für andere tun zu müssen? Wo kann ich Verantwortung abgeben? Wo darf ich mit weniger Anspruch an Perfektion herangehen?

Dissoziation fordert uns auf, uns selbst und unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu erfüllen.

Sehnsucht und Wirklichkeit

In unseren Sehnsüchten zeigen sich unsere, manchmal uns sonst verborgenen, starken Wünsche. Das können Wünsche sein, die sich auf eine lang ersehnte Partnerschaft beziehen, auf einen anderen Beruf, eine andere Region zum Leben oder eine andere Wohnung, die Erfüllung eines Kinderwunsches, der lang ersehnte Ruhestand und vieles mehr. 

Und wir glauben, dass wir glücklich sind, wenn wir bekommen, was wir glauben zu brauchen. Und es bedeutet auch, dass wir aktuell daher nicht glücklich oder zufrieden sein können, da wir XY noch nicht haben. 

Sehnsüchte sind Phantasien 

Sehnsüchte sind letztlich unsere eigenen Vorstellungen und entspringen unserer Phantasie. Sie haben mit der Wirklichkeit nicht unbedingt etwas zu tun. Die Sehnsucht greift lediglich einzelne Aspekte der Wirklichkeit, aber lässt andere Teile der Wirklichkeit unbetrachtet. Hinzu kommt, dass wir uns durch Sehnsüchte von außen abhängig machen, da wir ja auf andere Menschen und Umstände, und auch auf reinen Zufall angewiesen sind. 

Damit delegieren wir jedoch Verantwortung von uns selbst weg, in dem wir sie durch unsere Sehnsüchte nach außen tragen. Das bringt uns in eine passive Position des Wartens. Wenn im Außen jedoch niemand bereit ist, unsere Sehnsucht zu erfüllen, oder es aus anderen Gründen nicht möglich ist, unsere Sehnsucht zu stillen, dann werden wir unzufrieden. 

Was steht hinter der Sehnsucht? 

Vielleicht macht es daher Sinn, wenn wir genauer hinter die Sehnsucht schauen. So können wir herausfinden, was wir wirklich wollen. Dabei schauen wir nur auf uns selbst. Wir können lernen auf unser Herz zu hören, da wir aus den industrialisierten westlichen Gesellschaften häufig unseren Verstand sehr gut zu nutzen wissen. Somit können wir den Verstand einmal ruhen lassen. 

Wir finden dann vielleicht heraus, dass es etwas anderes ist, was hinter der Sehnsucht steht, und was wir uns entweder selbst erfüllen können, oder wir treten wieder hinaus in die Welt, dieses Mal aber mit einem anderen Denken und Handeln. 

Sehnsüchte zu hinterfragen heißt nicht, sich vollkommen zurück zu ziehen von Menschen, sondern im Gegenteil, sich mit Menschen und seiner Umwelt auf eine neue Weise zu verbinden. 

Unhinterfragte, ständige Sehnsüchte halten uns letztlich davon ab, in echte Verbindungen mit der Welt zu treten. Das sollten wir ändern, und die dahinter liegenden Vorstellungen (oft genug deutlich idealisiert) erkunden. 

Wenn wir uns antriebslos fühlen

Wenn wir uns antriebslos fühlen, dann kann dies auf eine Depression oder depressive Episode hinweisen, muss es aber nicht.

Antriebslos bedeutet zuerst einmal lediglich, dass wir wenig Energie haben und uns lustlos fühlen.

Nun können wir genauer hinsehen, auf welche Bereiche unseres Lebens sich die Antriebslosigkeit bezieht. Geht es um den eigenen Haushalt, unseren Sport, oder um größere Themen wie unsere Beziehungen, oder den Beruf?

Wir sollten zudem unterschieden, ob wir diesen Energiemangel dauerhaft fühlen, oder ob es sich nur um eine Phase handelt. Das kann auch wetterbedingt sein, wenn es besonders heißt ist im Sommer, oder kalt und dunkel im Winter.

Es lohnt sich, genau hinzuschauen, was unsere Lustlosigkeit hervorruft. Geht es wirklich um ein Thema, welches uns Energie entzieht, oder fehlt es an Ausgleich für als lästig wahrgenommene Verpflichtungen?

Es gibt viele Möglichkeiten, wieder in die eigene Energie zu kommen. Daher lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Was sind unsere Bedürfnisse, was sind unsere Werte? Was belastet uns, was gibt uns Freude und erfüllt uns?

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