Das erschöpfende Gedankenkarussell

Alle Gedanken geben oder nehmen uns Energie. Denn Gedanken führen oft zu Emotionen, oder Emotionen rufen Gedanken hervor.

Wenn sich ein ganzer Strudel von Gedanken entwickelt, oder ein Gedankenkarussell, so kann es uns erschöpfen und wir fühlen uns sehr müde. Diese Gedankenkarusselle sind nicht produktiv, da sie oft Schleifen drehen und wir somit mit unserem Kernproblem oder der eigentlichen Frage gar nicht eitert kommen. Dahinter steckt oft Angst, die gebunden wird durch die vielen Gedanken.

Wir können Strategien entwickeln, um dies zu stoppen, zum Beispiel in dem wir uns ein Stoppschild vorstellen oder einfach „Stopp“ sagen. Es hilft auch, wenn wir das Umfeld verändern, zum Beispiel nach draußen gehen, oder mit lieben Menschen sprechen. So bekommen wir neue Impulse und können aus dem Karussell aussteigen.

In jedem Fall geht es darum, nicht zu viel Energie an Gedankenkarusselle zu verlieren, da uns die dann an anderer Stelle für eine gute Lebensqualität fehlt.

Mit der Energie gehen

Wenn wir erschöpft sind oder uns ausgebracht fühlen, dann hat das immer mit unserer Energie zu tun.

Wir alle haben 100% Energie. Jeder und jede von uns hat ein unterschiedliches Level an Energie. Manche von uns haben mehr Energie als andere.

Wenn wir dauerhaft mehr Energie verlieren als wir gewinnen, fühlen wir uns erschöpft. Unser Akku ist leer.

Daher ist es entscheidend, dass wir herausfinden, was oder wer uns Energie gibt, und wer oder was uns Energie nimmt.

Energie geben tut uns alles, was uns gut tut. Das können Aktivitäten ganz verschiedener Art sein, aber auch ein gutes Gespräch.

Wir können uns auch selbst Energie geben, durch Erinnerungen an schöne Erlebnisse oder liebe Menschen. Diese Gedanken stärken uns, wenn es uns mal nicht so gut geht. Wir können auch auf schöne Erlebnisse hoffen, ohne zu viel zu erwarten. Wir können nie genau wissen, was passieren wird, aber es tut uns gut, optimistisch zu sein.

Und was uns immer Energie gibt, ist, das Leben nicht so ernst zu nehmen. Humor hilft in allen Lebenslagen!

Letztendlich bestimmt unsere Einstellung langfristig über unser Energielevel. Je offener wir sind, desto eher finden wir Energiequellen.

Wir können uns gar nicht dauerhaft erschöpfen, wenn wir dranbleiben und nach Menschen und Aktivitäten schauen, die uns immer wieder Energie geben.

Wenn Angst unser Leben beherrscht

Angst ist das stärkste Gefühl, was wir erleben können. Es geht bei der Angst letztlich um unser Überleben, über das Sein oder das Auslöschen unserer Existenz.

Angst beschützt uns vor Gefahr, was evolutionär gesehen sehr sinnvoll war.

Angst als Problem

Das Problem ist nur, dass sich unsere Ängste in heutiger Zeit nur sehr selten auf lebensbedrohliche Situationen bezieht, sondern eher auf negative Vorstellungen unserer eigenen Zukunft, unserer Person oder unserer Umwelt. Dies zeigt sich dann an Grübeln um die gleichen Themen, Sorgen oder es zeigt sich körperlich an Schlafstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder anderen Empfindungen.

Oft ist es auch so – in meiner Wahrnehmung – dass sich hinter Gefühlen von Wut, Traurigsein, Verachtung, Misstrauen, Schamgefühlen und so weiter eigentlich Angst verbirgt. Vielleicht ist es die Angst vor Kontrollverlust (in einer Welt, die wir sowieso nicht verstehen), die Angst vor dem Verlassenwerden, vor dem sozialen Abstieg und so weiter. Häufig rühren diese Ängste aus besagten Vorstellungen, wie das Leben zu sein hat, wie sich jemand zu verhalten hat, also letztlich aus Erwartungen.

Wenn nun diese Vorstellungen und Erwartungen unser Leben beherrschen und wir uns immer wieder in der gleichen Schleife von diesen Gedanken und Gefühlen drehen, dann stehen wir uns selbst im Weg, weil wir letztendlich unserer Angst nachgeben und sie nicht überwinden. Es ist ein ähnliches Phänomen wie Sigmund Freuds „Wiederholungszwang“.

Angst aushalten lernen

Echtes Leben liegt jedoch hinter der Angst, also darin, Ängste zu überwinden. Das hat nichts Esoterisches, sondern Angst überwinden heißt, Dinge zu tun. Und zwar genau die Dinge, die einem Angst machen. Man muss durch die Angst gehen, sie durchstehen und aushalten. Das ist schmerzlich, unangenehm und mag auch andere unangenehme Gefühle hervorrufen. Doch die Mühe lohnt sich. Denn nur so wird Veränderung möglich, und Ängste können überwunden werden.