Struktureller Burn-Out

Burn-Out bedeutet Ausbrennen. Das heißt, wir verlieren dauerhaft mehr Energie, als wir gewinnen mit unserem Lebensstil. Unsere Kräfte lassen so mit der Zeit nach, da wir nicht mehr genügend „auftanken“ können.

Wir fühlen uns, im schwersten Fall, dauerhaft erschöpft, unsere Konzentration leidet, wir schlafen nicht mehr tief und oft zeigen sich auch körperliche Beschwerden.

Doch das Ausbrennen kann auch Struktur haben.

Das ist dann der Fall, wenn wir durch unseren Lebensstil insgesamt zu viel Verantwortlichkeit übernommen haben, oder zu viel Verantwortung fühlen.

Zu Beginn ist uns vielleicht noch nicht bewusst, was Tätigkeiten oder Beziehungen mit sich bringen können. Wir neigen vielleicht auch dazu, zu idealisieren.

Die meisten von uns kommen eher aus der Theorie und können den „Rattenschwanz“ an praktischen Belangen daher nicht immer korrekt einschätzen.

Der Weg zu einem neuen Lebensstil kann durchaus lang werden, aber er lohnt sich.

Denn das Ausbrennen ist eine Entwicklung im Leben, welche uns bedeutende Weichen stellen kann für ein Leben nach unseren eigenen Maßstäben.

Denn oft ist ein Leben, welches uns ausbrennt, nicht das Leben, welches zu uns passt.

Und hier lohnt es sich, genau hinzuschauen, und uns folgende Fragen zu stellen:

• Was gibt und was nimmt mir Energie?

• Welche Beziehungen nähren mich?

• Wer unterstützt mich?

• In welchem Umfeld fühle ich mich wohl?

• Welcher Beruf gibt mir Sinn gibt?

• Wie will ich grundsätzlich mein Leben gestalten, was ist mir wichtig?

Diese Fragen können vertieft werden in einer psychologischen Beratung, um Dir in Deiner Entwicklung weiter zu helfen.

Emotionen verwandeln

Unsere Emotionen sind nicht die ultimative Wahrheit. Sie entspringen aus Empfindungen im Körper, oder entstehen aus Gedanken und zeigen sich dann als Empfindung im Körper.

Je nachdem, welche Emotion wir spüren, fühlen wir uns wohl oder nicht. Wir können jedoch selbst bestimmen, wie es uns langfristig geht.

Denn wir können Emotionen langfristig verwandeln.

Das beginnt jedoch damit, und das ist der schwierigste Teil, die – auch unangenehmen – Emotionen zunächst einmal wahrzunehmen.

Keine Emotion ist an sich negativ oder positiv. Denn ob etwas negativ oder positiv ist, das entscheiden wir selbst. Es hilft uns, wenn wir nicht bewerten, kommentieren oder urteilen.

Wenn wir also in eine Emotion hineingehen, sie zulassen und ganz spüren, dann können wir sie loslassen. Wo spüren wir die Emotion als Empfindung im Körper?

Es ist möglich, Emotionen zu verwandeln. Das klappt vielleicht nicht beim ersten Mal und nicht immer, doch Dranbleiben lohnt sich.

Was wäre, wenn Traurigkeit sich in Freude wandeln kann? Oder Angst in Gleichmut, woraus Kraft und Motivation entstehen, Dinge anzupacken? Oder wenn die Energie der Wut für neue Projekte genutzt wird?

Emotionen entstehen in unserem Geist und in unserem Körper, und wir haben so viele Möglichkeiten, und weiter zu entwickeln.

Erwartungen und Wirklichkeit

Manchmal fühlen wir uns vielleicht überfordert, wenn wir glauben, dass andere viele Erwartungen an uns stellen.

Das kann sogar bis zur Erschöpfung führen, oder auch Angst und Depression auslösen, wenn wir ständig an Erwartungen von andren denken und in intensive Emotionen von Angst oder Grübelspiralen kommen.

Erwartungen sind verknüpft mit Verantwortung. Wir haben jedoch lediglich Verantwortung für uns und unser Leben, nicht für andere. Es ist wichtig für unsere mentale Gesundheit, zu wissen, wo unsere Verantwortung in einer Beziehung liegt, und wo sie endet.

Dann vergessen wir uns selbst nicht mehr und die Fürsorge für uns selbst.

Doch letztlich kreieren wir vermeintliche Erwartungen von anderen immer in uns selbst.

Niemand erwartet etwas von uns, sondern wir erwarten immer etwas von uns selbst.

So können wir also fragen: „Ist das, was ich gerade denke oder fühle, wirklich eine Erwartung eines anderen an mich?“

Diese Frage hilft als Realitäts-Check, um zu prüfen, ob Erwartungen der Wirklichkeit des anderen, um den es geht, wirklich entsprechen.

Denn das, was jemand anderes uns sendet in Form von Worten, ist nicht immer das, was auch bei uns ankommt.

Dabei hilft auch offene und ehrliche, transparente Kommunikation. So können wir uns verständigen und klar machen, was wir uns vom anderen wünschen, und er oder sie sich von uns.

So entsteht innere Ruhe in uns, wir können einander vertrauen und gute Beziehungen zueinander pflegen, ohne unsere Unabhängigkeit und damit Freiheit aufzugeben.

Denn Beziehungen mit Tiefe können nur auf dieser Basis entstehen, ohne strenge Erwartungen an unserer Gegenüber.

Und so können wir mit der Zeit lernen, auch unsere eigenen Erwartungen an uns selbst – die vermutlich sehr hoch sind – etwas herunter zu schrauben. Für mehr Zufriedenheit, Gelassenheit und Leichtigkeit.

Erschöpfung verstehen

Wir erschöpfen uns letztendlich selbst.

Denn niemand und nichts kann uns erschöpfen. Wir selbst sind es hingegen, die sich an Gedanken machen und Emotionen erschöpfen.

Alle Gedanken, so wir ihnen folgen, sowie auch alle Emotionen, kosten uns Kraft. Natürlich geben uns positive Emotionen wie Freude, oder gar Euphorie, auch viel Kraft. Doch kein Mensch kann dauerhaft euphorisch sein.

Wir sind nicht dafür gemacht, in Extremen zu leben.

Wir sollten daher auch nicht zu viel denken. Denn zu viele Gedanken führen uns immer wieder in Schleifen, und können auch Emotionen hervorrufen sowie Verhalten hervorbringen.

Wir selbst haben die Möglichkeit, jederzeit gedanklich auszusteigen aus der Schleife. Das spart uns Energie, und gibt uns Ideen für neue Blickwinkel und Veränderung in unserem Leben.

Es liegt viel Kraft darin, wenn wir verstehen, dass niemand die Macht hat, uns zu erschöpfen. Wir haben die Freiheit der Entscheidung, unser Verhalten und unsere Gedanken zu hinterfragen. Nutzen wir diese Möglichkeit!

Verantwortung realistisch begegnen

Es gibt Dinge in unserem Leben, für die wir die volle Verantwortung tragen, sobald wir erwachsen sind.

Verantwortung kann eine große Freude sein, da wir dann erkennen und fühlen, was wir alles bewirken können.

So kümmern wir uns um unseren Haushalt, erfüllen unsere beruflichen Aufgaben und sorgen auch dafür, dass es uns selbst gut geht. Wir bauen Beziehungen auf, und pflegen sie. Vielleicht haben wir eigene Kinder oder kümmern uns um welche, und begleiten sie Schritt für Schritt in eigene Verantwortung.

Manchmal kommen wir jedoch in den Bereich der übermäßigen Verantwortung, durch die wir schnell unsere eigenen Grenzen überschreiten.

Wir müssen lernen zu erkennen, wo unsere Verantwortung beginnt und wo sie endet.

Wir merken zu viel Verantwortung relativ schnell im körperlichen Bereich, wenn wir zum Beispiel zu viel auf einmal tragen wollen, ganz plastisch am Bild von Einkaufstüten oder Umzugskartons. Die Schwere merken wir körperlich sehr schnell, und legen die zu große Last ab.

In Beziehungen gestaltet sich das Ablegen von zu großer Last etwas abstrakter, und wir brauchen einige Zeit, um hinzuschauen, uns selbst zu spüren – und unsere Grenzen – und dann zu handeln.

Sonst kommen wir langfristig in Beziehungsdynamiken, die uns nicht gut tun und uns mehr Energie nehmen, als sie geben. Das laugt aus und kann neben Erschöpfung auch zu depressiven Symptomen führen.

Es ist nicht einfach, klare Grenzen zu ziehen. Doch wir sind erwachsene Menschen und nicht mehr hilflose Kinder, und können somit mündig handeln und abgrenzen lernen.

Erkenntnis verändert Gefühle

Manchmal kommen wir in ganz starke Gefühle, die uns wie eine Welle mitnehmen. Dann kann es schnell passieren, dass wir glauben, die Welle könnte uns überrollen und überwältigen. Wir drohen zu ertrinken.

Doch wie wir bei Wellen am Strand auch beobachten können, kann man von einer Welle zwar stark mitgenommen werden, aber nicht ertrinken. Wellen kommen und Wellen gehen.

Genauso ist es mit unseren Gefühlen. Gefühle kommen und Gefühle gehen. Wenn ein Gefühl genährt wird, dann wird es stärker. Umgekehrt ist es genauso: Wenn ein Gefühl dauerhaft nicht genährt wird, vergeht es. In solch einem Fall überlagert die Erkenntnis das bisherige Gefühl, und das Gefühl verändert sich oder vergeht gänzlich.

Wir selbst bestimmen über unsere Gefühle

Wir selbst sind der Herr oder die Herrin über unsere Gefühle. Alle Gefühle kommen aus uns, da wir allein sie fühlen und niemand sonst. Somit können wir auch beeinflussen, wie wir mit Gefühlen umgehen.

Wenn wir beginnen, uns selbst und unsere Gefühle zu beobachten, können wir lernen zu entscheiden, ob wir einem Gefühl folgen oder nicht. Es gibt hier kein richtig oder falsch, nur das Fühlen im Hier und Jetzt. Wir allein entscheiden, wie es uns geht. Gefühle zeigen uns einen möglichen Weg zum Handeln, den nur wir allein gehen können. Und das ist das Schöne: Wir haben die Klarheit und die Verantwortung für uns selbst. Daraus können wir uns ein Leben gestalten, mit dem es uns dauerhaft gut geht.

Die Vielseitigkeit der Liebe

Liebe – Nur ein Wort, und doch kann sich so vieles dahinter verbergen.

Liebe kann sich kaum begreiflich schön anfühlen, aber auch sehr schmerzlich sein.

Liebe kann uns in extreme Gefühlswelten bringen, vom Weltschmerz, den wir vielleicht am häufigsten in unseren ersten Beziehungen während der Pubertät spüren, oder auch während des Verliebtseins, währenddessen wir uns wünschen, dass diese Zeit für immer so bleibt und niemals fortschreiten mag.

Was ist Liebe?

Liebe kann ganz unterschiedliche Facetten annehmen kann und sich
ganz verschieden zeigen. So verschieden, wie wir Menschen eben sind. Es
muss also nicht das Lebkuchen-Herz sein oder die Blumen am Valentinstag, oder
die sogenannten magischen drei Wörter „Ich liebe Dich“. Es kann sich
stattdessen um etwas handeln, dass wir auf den ersten Blick gar nicht als Liebe
sehen würden, vielleicht, weil wir durch die Medien doch sehr beeinflusst sind
von Herzchen und ähnlichen Dingen, also von bekannten Zeichen, die für die
Liebe stehen.

Die Liebe im Leben entdecken

Muss man Liebe immer durch Worte zeigen? Ich glaube, es gibt Dinge auf dieser Welt, die muss man nicht artikulieren oder man kann sich bestenfalls nur mit Worten annähern, vielleicht auch, weil genau das Unerklärliche dadurch bewahrt bleibt. Immer wird etwas bleiben, dass wir nicht erklären können, wofür wir keine Worte finden, was wir nicht begreifen können, nicht bestimmen können.

Und Liebe zu fühlen, ist schöner als darüber zu sprechen. Und vielleicht macht genau das die Liebe so wunderbar.

Wahre Liebe 

Hier kommen trotzdem ein paar Ideen und Anregungen, was wahre Liebe bedeuten kann:

Wahre Liebe bedeutet Freiheit, sie will nicht kontrollieren und ist frei von Einschränkungen. Sie ist fürsorglich, ohne Abhängigkeit zu erzeugen.

In einer Partnerschaft bedeutet wahre Liebe, dass jeder der Partner weiterhin er oder sie selbst sein kann, und trotzdem das Wir der Partnerschaft lebendig ist. Man unterstützt sich in Ideen, Träumen und Vorhaben, und ist stets füreinander da. Man respektiert einander.

Wahre Liebe übernimmt Verantwortung und gestaltet, denn lebendige Liebe ist nicht selbstverständlich, sondern eine Investition und braucht Pflege. Lebendig bedeutet, in Bewegung zu sein und sich stetig zu verändern.

Wahre Liebe manipuliert nicht und kontrolliert nicht. Sie stellt keine Bedingungen. Sie fordert und fördert, ohne Macht auszuüben oder den anderen für die eigenen Bedürfnisse oder Interessen zu nutzen.

Wahre Liebe sieht den anderen Menschen als lebendiges Ganzes, mit allen Gefühlen, welche der Seele Ausdruck verleihen.

Wahre Liebe bewertet nicht und urteilt nicht.

Wahre Liebe kann für immer bleiben, und auch immer wieder aufleben. Sie muss nie versiegen.

Wahre Liebe kann nur aufrichtig empfinden, wer sich selbst liebt. Man kann für andere kaum empfinden, was man für sich selbst nicht empfindet.

Wahre Liebe hat wenig von klassischer Romantik und gar nichts von Valentinstag.

Wahre Liebe ist nicht materiell.

Wahre Liebe ist ehrlich.

Wahre Liebe klammert nicht, sie kann auch loslassen.

Wahre Liebe führt zu Lebensfreude und macht uns innerlich stark.

Schuld und Verantwortung

Schuld ist ein sehr unangenehmes Gefühl. Sie erschüttert unser positives Selbstbild und unser Selbstwertgefühl, weil es uns anzeigt, dass wir einen Fehler gemacht haben oder für etwas verantwortlich sind, was nicht gut gelaufen ist. Schuld kann sich in vielen Gefühlen zeigen, allen voran Traurigkeit, Wut und Angst, oder auch mit einer Mischung dieser Gefühle.

Schuld kann ziemlich zermürbend sein, wenn wir sie einseitig bei uns sehen.

Auf Schuld folgt im religiösen Sinne die Bestrafung.

Doch bestrafen wir uns vielleicht selbst schon genug, wenn wir Schuld nur bei uns selbst suchen?

Schuld empfinden wir häufig in Bezug auf andere Menschen. Und genau da ist es häufig so, dass die Schuld, die man besser als Verantwortung bezeichnet, bei beiden innerhalb einer menschlichen Beziehung liegt. Natürlich zu unterschiedlichen Anteilen, bezogen auf die jeweilige sehr individuelle Situation. Es ist nie so, dass nur „einer schuld ist“.

Schuld vs. Verantwortung

Schuld anzuerkennen heißt Verantwortung übernehmen, jedoch bezieht sich diese so gut wie nie auf eine Person oder Ereignis, bei dem oder durch den Fehler oder Unangenehmes passiert sind.

Die Übernahme von Verantwortung dreht nach meinem Empfinden den zuvor passiv Schuldigen in eine aktive Rolle, in der derjenige etwas verändern kann. Schuld ist in meiner Wahrnehmung recht passiv und nicht lösungsorientiert.

Schuld ist ein Begriff, der aus religiösen Kontexten stammt. Verantwortung ist das Äquivalent, welches die gleiche Bedeutung hat. Verantwortung bringt die Möglichkeit mit sich, gestalten zu können.

Was bringt einseitige Zuweisung von Schuld?

Meines Erachtens bringt das einseitige Zuweisen von Schuld gar nichts, außer Stillstand. Durch eine Veränderung der Perspektive, weg von der Schuld hin zur Einsicht der Verantwortung, wird Neues möglich. Türen öffnen sich. Vielleicht für eine Entschuldigung, für verändertes Verhalten, eine neue Kommunikation.

Denn Schuld wird häufig von Menschen anderen zugewiesen, welche selbst keine Verantwortung für ihr Verhalten und ihre Kommunikation übernehmen wollen.

Schuld ist folglich häufig eine Frage der Perspektive auf Etwas.

Eine neue Sicht auf die Schuld

Schuld zu empfinden, ist meines Erachtens sehr gesund, denn sie zeigt uns, dass wir nicht nach unseren eigentlichen Werten aus dem Inneren gehandelt haben und jemanden oder etwas verletzt haben. Es ist folglich für uns sinnvoll, Schuld zu empfinden, da wir auf diese Weise gut miteinander umgehen. Schuld einseitig nur auf uns selbst oder nur auf jemand oder etwas anderes zu beziehen, ist meines Erachtens sehr ungesund.

Wenn wir die Schuld nur bei uns selbst suchen, dann begeben wir uns einseitig in die Rolle des Täters und sehen nicht das Gute ins uns. Zudem fühlen wir uns dann auch länger unnötig schlecht. Die Schuld jedoch nur bei anderen oder etwas zu suchen, ist auch nicht gesund, da wir dann in der Rolle des Opfers sind und somit passiv, ohne Verantwortung.

Wir können das Schuldgefühl als ein wichtiges Gefühl betrachten, welches uns anzeigen will, dass wir nun Verantwortung übernehmen sollen. Wenn wir das tun, dann kann sich unser Schuldgefühl transformieren, in Stolz, in Freude, in eine friedvolle Stimmung, Genügsamkeit, Zufriedenheit, und vieles mehr. Und damit in etwas Positives, für uns selbst, und für andere.