Psychotherapie ist dafür da, um seelisches Leiden zu lindern.
Doch was ist seelisches Leiden, und was bedeutet mentale Gesundheit? Und welches Verhalten ist normal, und weiches Erleben ist nicht mehr normal?
Normal und nicht unnormal sind letztlich gesellschaftliche Kategorien.
Schmerzen oder Leiden sind jedoch für jeden Menschen anders. Denn wir alle erleben die Welt auf eine andere Weise. Was für manche Menschen schmerzhaft ist, darauf reagieren andere Menschen ganz neutral.
Manche Menschen erleben zum Beispiel eine Kündigung durch ihren Arbeitgeber als großen Verlust oder erfahren Ängste in Bezug auf die eigene Existenz. Andere Menschen wiederum sehen eine Kündigung als neue Chance und freuen sich vielleicht sogar auf die kommende Veränderung.
Somit ist auch jede Psychotherapie ganz individuell, da jeder Mensch anders ist.
Was bei allen Psychotherapie jedoch eine Gemeinsamkeit ist: Als KlientIn oder PatientIn lernt man sich selbst besser kennen. Denn der / die TherapeutIn fungiert auch als Spiegel der eigenen inneren Landschaft.
Daher ist es auch nicht notwendig, normal von unnormal in einer Kategorie zu unterscheiden. Denn was zählt für eine Psychotherapie, das ist das seelische Leiden. Die seelischen Schmerzen sind das Essenzielle, und nicht Einordnung in eine Kategorie von Normalität.
Jeder und jede darf selbst entscheiden, was für ihn oder sie passt.