Wir alle machen Fehler. Jeden Tag. Es gibt kein Leben ohne Fehler. Oder anders gesagt: Wer leben will, der muss sich auf Fehler einstellen. Wer Fehler vermeiden will, der vermeidet auch das Leben selbst. Wer nichts macht, der macht zwar auch nichts falsch, aber der macht eben auch nichts. Die Frage stellt sich, ob man sich der daraus entstehenden Langeweile hingeben will (im Extremfall für immer).
Fehler als Information
Wir können Fehler mal anders betrachten. Beginnen wir zuerst einmal damit, dass ein Fehler nicht gleich für jeden und jede ein Fehler sein muss. Oft liegen Fehler, Fehltritte, Irrtümer, oder wie wir sie nennen mögen, im Auge des Betrachters. Was jemand als Fehler ansieht, mag ein anderer oder eine andere gar als Gewinn ansehen, als Bereicherung, oder erstmal schlicht als Information. Wenn man es nun für sich als Fehler bezeichnet, was man gemacht oder einem widerfahren ist, dann liegt es an einen selbst, damit umzugehen.
Ist der „Fehler” vielleicht einfach eine Rückmeldung, eine Erkenntnis? Dann ist ein Fehler nicht mehr als eine Information. Und mit einer Information können wir umgehen, wie wir zum Beispiel mit Wissen auch umgehen können. Wir können es anwenden zu unseren Gunsten. Wir können uns anders verhalten, anders denken und dann neue Wege gehen, ob physisch oder mental.
Gibt es Scheitern?
Es ist nie die Frage, was passiert, sondern immer die Frage, was wir selbst dann daraus machen. Meines Erachtens gibt es in dieser Welt kein Scheitern. Scheitern würde nach einer ganzen Reihe von Fehlern passieren. Scheitern kann man aber nur dann, wenn man nichts mehr verändert, wenn man nicht mehr aufsteht.
Man muss nur einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist. Und dann gibt es kein Scheitern, sondern lediglich ein Umorientieren, eine Neubewertung, ein Loslassen, eine neue Art zu denken und zu handeln.
Scheitern heisst nur: so geht es nicht. Ich muss mir einen anderen Weg suchen.
@Ruth: Ja genau, auf diese eine Weise geht es nicht, aber es gibt viele andere Wege. Ich würde noch hinzufügen, dass es daher gar kein scheitern gibt.